Anleitung MessPC für Windows Version 2.1
(die erweiterten Funktionen der
Version 3 sind im Programm beschrieben)
1. Einleitung
Die Software MessPC bietet die Möglichkeit, verschiedene physikalische Größen
mit einem üblichen PC erfassen und in ein Netzwerk einbinden zu können.
Dazu werden verschiedenartige Sensoren (beispielsweise für Helligkeit,
Luftdruck, Feuchte, Wind, Füllstand, Drehzahl, Spannung, Strom etc.) angeboten.
Besonderer Wert wird auf Flexibilität und günstigen Preis gelegt, um die Technik
breit einsetzen zu können. Der besondere Vorteil der Lösung ist die Einbindung
in vorhandene Netzwerke. Die Software MessPC unterstützt sowohl den lokalen Anschluß
von Sensoren, kann aber auch über das Netzwerk abgefragt werden und somit als
Server fungieren. Als Client kommt wiederum dieselbe Software, aber auch Lösungen
wie die freie Software SNMPView (http://www.snmpview.de) oder auch ein herkömmlicher
Webbrowser in Frage. Außerdem werden die Ergebnisse in Form einer XML-Datei
bereitgestellt, so daß eine flexible Weiterverarbeitung möglich ist .
Auf Seite der Sensoren bietet die Lösung ebenfalls große Flexibilität.
So kann der Anschluß wahlweise an den parallelen (LPT1 bis LPT3) oder den
seriellen Port (COM1 bis COM4) erfolgen. Die Auswahl erfolgt durch den Einsatz
entsprechender Adapter, die für den Anschluß von 1, 2 oder 4 Sensoren lieferbar
sind. Für die Spannungsversorgung ist ein USB-Stecker vorhanden. Sollte der PC
nicht über eine USB-Schnittstelle verfügen, kann die Speisung auch über ein
Steckernetzteil mit USB-Kupplung erfolgen, das ebenfalls lieferbar ist.
Die USB-Schnittstelle wird lediglich zur Spannungsversorgung genutzt,
so daß ein Einsatz auch unter Betriebssystemen möglich ist, die die
USB-Schnittstelle an sich nicht unterstützen, wie z.B Windows NT.
Die Software arbeitet derzeit unter Windows 98, Windows NT, Windows 2000 und XP.
Eine Version für Linux ist ebenfalls verfügbar, diese verfügt jedoch nicht über
alle Leistungsmerkmale der Windowsversion.
Ab der Version 2 ist der Versand von Nachrichten bei Schwellwertüberschreitungen
als E-Mail, SMS, Syslog Message oder SNMP Trap möglich.
2. Installation der Hardware
Je nach verwendeter Schnittstelle wird der Adapter auf einen freien seriellen
oder parallelen Port des PC gesteckt und mit dem Sensor verbunden.
Da die Sensoren mit RJ45 Steckverbindern ausgestattet sind, ist es möglich,
diese über eine vorhandene DV-Verkabelung zu patchen und so Werte in
anderen Räumen zu erfassen. Der USB-Stecker wird in einen freien USB-Port gesteckt
oder mit dem Netzteil mit USB-Kupplung verbunden.
3. Installation der Software
Die Software verfügt über kein spezielles Installationsprogramm.
Es genügt, die Dateien in ein gemeinsames Verzeichnis zu entpacken und von
dort aus die Datei pcmeasure.exe zu starten.
3. Konfiguration der Software
Die Konfiguration ist erforderlich, um der Software die verwendeten Schnittstellen
und Sensoren mitzuteilen. Dabei wird in folgenden Schritten vorgegangen:
- unter 'Einstellungen' 'Hardware' wird festgelegt, welche Schnittstellen mit
welchen Sensoren beschaltet sind. Damit ist klar, welche Schnittstellen abgefragt
werden sollen. Sobald diese Einstellung getätigt ist, kann über das Netzwerk auf die
gemessenen Werte zugegriffen werden, unabhängig davon, ob die Werte lokal zur Anzeige
gebracht werden.
Einige Sensoren (Luftfeuchte, Helligkeit, Schall) erfordern die Eingabe eines Sensorcodes,
der dem Sensor beiliegt. Dieser Sensorcode kann auch anhand der Seriennummer des Sensors auf
http://www.messpc.de/sensorcodes.php ermittelt werden.
Das Programm ist nach der Installation so eingestellt, dass die Ports 1 und 2 der Adapter
an den Schnittstellen COM1, COM 2 und LPT1 als Temperatursensor abgefragt werden.
Werden andere Schnittstellen verwendet, müssen diese unter 'Einstellungen' 'Hardware'
entsprechend konfiguriert werden.
Es empfiehlt sich, nur die Schnittstellen zu aktivieren, an denen tatsächlich Sensoren
angeschlossen sind, da sich diese Einstellung unmittelbar auf die Prozessorbelastung auswirkt.
Deaktivieren sie deshalb bei Bedarf die nicht für MessPC genutzten Schnittstellen unter
'Einstellungen' 'Hardware'.
Wird das Programm nur als Client im Netzwerk eingesetzt, ohne dass Hardware an diesen PC
angeschlossen ist, können alle Schnittstellen deaktiviert werden.
- unter 'Einstellungen' 'Display1' bis 'Display12' (auch über die rechte Maustaste am
jeweiligen Display erreichbar) wird konfiguriert, welches Display welchen Sensor anzeigt.
Dieser kann sich sowohl local als auch remote (entsprechende IP-Adresse eingeben) an
dem jeweiligen Interface und Port befinden.
- die Anzahl der dargestellten Displays ist unter 'Einstellungen' 'Allgemein' konfigurierbar.
- in den Dialogen für die Displays können auch die Farben für die Darstellung und
Schwellwerte für den Bargraph angepaßt werden. Weiterhin kann der angezeigte Wert
um einen Offset korrigiert werden, so daß beispielsweise im Fall der Temperaturmessung
ungünstige Einbauorte für den Sensor kompensiert werden können.
4. Zugriff über das Netzwerk
4.1. Zugriff über Webbrowser
wie schon beschrieben, kann mit den Displays der Software auch remote auf andere Rechner
zugegriffen werden, auf denen die Software MessPC läuft. Dies ist ebenso mit einem
Webbrowser möglich, da die Software über einen integrierten Webserver verfügt.
Im Browserfenster gibt man dazu beispielsweise http://1.2.3.4:9999/pcmeasure.jpg ein.
(Dabei steht 1.2.3.4 für die IP-Adresse des Rechners, auf den zugegriffen werden soll.
:9999 bezeichnet den Port, auf dem der Webserver läuft) Damit wir die gesamte
Ausgabe des Programmes im Browser dargestellt.
Mit http://1.2.3.4:9999/display1.jpg bis http://1.2.3.4:9999/display12.jpg werden
die einzelnen Displays angezeigt.
Mit http://1.2.3.4:9999/leddisplay1.jpg bis http://1.2.3.4:9999/leddisplay12.jpg werden
die einzelnen LED-Anzeigen dargestellt.
Mit http://1.2.3.4:9999/bargraph1.jpg bis http://1.2.3.4:9999/bargraph12.jpg werden
die 12 Balkenanzeigen dargestellt.
Mit diesen Funktionen ist es möglich, die Ausgaben von MessPC in eigene Webseiten
einzubauen, von denen aus die entsprechenden *.jpg Dateien aufgerufen und dargestellt werden.
4.2 Zugriff mit SNMPView
Es besteht die Möglichkeit, die gewonnenen Werte mit dem Programm SNMPView regelmäßig
abzufragen und tabellarisch darzustellen. SNMPView ist kostenlos und kann unter
http://www.snmpview.de heruntergeladen werden. Durch den Einsatz von SNMPView können
Schwellwerte überwacht und bei Überschreitung Logeinträge generiert, e-mails versandt
oder syslog-Einträge generiert werden.
Die Kommunikation zwischen MessPC und SNMPView erfolgt derzeit noch nicht über SNMP,
sondern mit dem gleichen Protokoll, das auch die MessPC Software untereinander nutzt.
Dazu wird standardmäßig der TCP-Port 4000 genutzt, was aber in beiden Programmen
leicht geändert werden kann.
Um einen Rechner abzufragen, auf dem die MessPC Software läuft, gibt man deshalb
in der SNMPView Konfigurationsdatei statt der OID folgendes an:
[OID0]
1=pcmeasure.com1.1
2=pcmeasure.display.1
In der ersten Zeile wird der Sensor abgefragt, der am COM-Port 1 an den Anschluß 1
des Adapters angeschlossen ist. Im zweiten Fall wird der Wert abgefragt, der im
Display 1 von MessPC angezeigt wird.
4.3 Zugriff mit XML
Nach jedem aktualisieren der Displays wird eine XML-Datei mit den Messdaten erstellt.
Die Angabe einer XSL-Datei für die Formatierung ist unter 'Einstellungen' 'Global' möglich.
Mit dieser Datei können Sie die Ausgabe entsprechend Ihren Anforderungen anpassen. Ein
entsprechendes Beispiel wird mitgeliefert. Beachten Sie aber bitte, dass noch nicht jeder
Browser in der Lage ist, XML-Daten korrekt darzustellen.
Die Live-Demo der XML-Darstellung ist unter http://messpc.dtdns.net/pcmeasure.xml abrufbar.
4.4 Darstellung der Werte mit MRTG
Mit dem (ebenfalls kostenlosen) Programm MRTG (http://people.ee.ethz.ch/~oetiker/webtools/mrtg/)
können Werte über SNMP abgefragt und grafisch dargestellt werden. Da MessPC SNMP noch nicht
unterstützt, ist das Zusammenspiel derzeit auf diesem direkten Weg nicht möglich. Die
Lösung für das Problem sieht so aus, daß MRTG einen Script (PHP oder Perl) aufruft,
der die Daten von MessPC ausliest und an MRTG übergibt. Eine entsprechende Lösung
ist unter http://www.messpc.de beschrieben.
5. Versenden von Nachrichten bei Schwellwertüberschreitung
5.1 Allgemeines
Das Versenden von Nachrichten als e-mail, SMS, Syslog Message oder SNMP Trap ist ab Version 2.0
der MessPC Software direkt aus dem Programm möglich. Eine Nachricht wird bei erreichen von
Schwellwerten generiert, die sich für jedes Display mit allen Eigenschaften getrennt einstellen lassen.
5.2. Einstellung der Schwellwerte
Um die hier beschriebenen Einstellung vorzunehmen, klicken Sie mit der rechten Maustaste auf das
jeweilige Display oder wählen 'Einstellungen' 'Display X'.
Die Schwellwerte sind an die Balkenanzeigen in den 12 Displays der MessPC Software gekoppelt.
Dabei repräsentiert der mittlere Bereich den Status 'normal', der linke Bereich den Status 'low'
und der rechte Bereich den Status 'high'. Es ist möglich, bei jedem Übergang zwischen diesen
Zuständen eine Nachricht zu generieren, indem die entsprechenden Checkboxen in den Displayeinstellungen
ausgewählt werden. Weiterhin läßt sich festlegen, ob der Versand als e-mail, SMS, Syslog Message oder
SNMP Trap erfolgen soll. Damit bei langsamen Schwankungen um den Schwellwert nicht ständig Nachrichten
versandt werden, lässt sich eine Hysterese für das Zurückschalten in den Staus 'normal' einstellen.
Für Sensoren, die nur 2 Zustände annehmen können (Kontaktsensor und Spannungsdetektor) sind folgende Werte
einzustellen:
min = 0
Low = 1
High = 110
max = 110
Damit ist der Balken entweder dunkel oder wird voll angezeigt. Bei jedem Wechsel normal --> low und
low --> normal kann eine Nachricht generiert werden.
5.3 Versand der Nachricht als E-Mail
Vor dem Versand der Nachricht als E-Mail sind unter 'Einstellungen','Allgemein','e-mail' folgende
Einstellungen vorzunehmen:
SMTP Host: Adresse des Mailservers, über den die Nachricht versandt wird
From: eigene Mailadresse
to: Adresse des Mailempfängers
cc: optional ein weiterer Mailempfänger
Subject: Betreffzeile der Mail
Template: Vorlage für den Mailtext, siehe Beispiel in der nächsten Zeile
Message from PCMeasure! {now} Änderung an {label} von {oldstatus} zu {newstatus}. Aktueller Wert: {value} {unit}
Die Begriffe in geschweiften Klammern werden durch die jeweiligen Werte ersetzt, zulässig sind:
{now} Aktuelles Datum und Uhrzeit
{oldstatus} Status (low, normal oder high) vor eintreffen des Ereignisses
{newstatus} jetziger Status (low, normal oder high)
{label} Beschriftung des Displays, von dem die Nachricht versandt wurde
{value} aktueller Wert
{unit} Masseinheit vom Display
Mit Druck auf den Button kann eine Testmail versandt werden.
5.4 Versand der Nachricht als Syslog Message
Vor dem Versand der Nachricht als Syslog Message sind unter 'Einstellungen','Allgemein','Syslog' folgende
Einstellungen vorzunehmen:
Server 1: Adresse des Syslogservers an den die Nachricht versandt wird
Server 2: optional die Adresse eines zweiten Syslogservers
Template: Vorlage für den Text der Syslogmessage, siehe Beispiel unter e-mail
Message from PCMeasure! {now} Änderung an {label} von {oldstatus} zu {newstatus}. Aktueller Wert: {value} {unit}
Die Begriffe in geschweiften Klammern werden durch die jeweiligen Werte ersetzt, zulässig sind:
{now} Aktuelles Datum und Uhrzeit
{oldstatus} Status (low, normal oder high) vor eintreffen des Ereignisses
{newstatus} jetziger Status (low, normal oder high)
{label} Beschriftung des Displays, von dem die Nachricht versandt wurde
{value} aktueller Wert
{unit} Masseinheit vom Display
Mit Druck auf den Button kann eine TestMessage versandt werden. Für die Anzeige der Syslogmessages lässt
sich der kostenlose KiWi Syslog Deamon verwenden. http://www.kiwisyslog.com/products.htm
5.5 Versand der Nachricht als SMS
Vor dem Versand der Nachricht als SMS sind unter 'Einstellungen','Allgemein','SMS' folgende
Einstellungen vorzunehmen:
Destination 1: Rufnummer des SMS Empfängers im Internationalen Format, z.B. 004917212345678
Destination 2: optional Rufnummer eines weiteren SMS Empfängers
Login und Key: Benutzerdaten für den SMS Server. Wenn Sie diesen Service nutzen wollen, wenden Sie sich
an smsservice@messpc.de oder 03595453396
From: SMS Absender, bis zu 11 Zeichen
Template: Vorlage für den Text der SMS, siehe Beispiel in der nächsten Zeile
Message from PCMeasure! {now} Änderung an {label} von {oldstatus} zu {newstatus}. Aktueller Wert: {value} {unit}
Die Begriffe in geschweiften Klammern werden durch die jeweiligen Werte ersetzt, zulässig sind:
{now} Aktuelles Datum und Uhrzeit
{oldstatus} Status (low, normal oder high) vor eintreffen des Ereignisses
{newstatus} jetziger Status (low, normal oder high)
{label} Beschriftung des Displays, von dem die Nachricht versandt wurde
{value} aktueller Wert
{unit} Masseinheit vom Display
Mit Druck auf den 'Read Credits' Button können Sie feststellen, welches Guthaben auf dem SMS-Konto
noch vorhanden ist. Die Anzeige wird nach einigen Sekunden aktualisiert.
Mit Druck auf den 'Send Test SMS' Button wird eine Testnachricht verschickt.
Voraussetzung für die Nutzung des SMS-Servers ist eine IP-Verbindung über Port 80 (HTTP) zum Internet,
die auch über einen Proxy oder Firewall realisiert sein kann.
Für die Nutzung der SMS-Funktion ist ein Konto beim SMS-Gateway erforderlich.
Dieses können Sie für 10 Euro mit 66 SMS oder für 50 Euro mit 350 SMS aufladen.
Dieses Guthaben können Sie dann so aufbrauchen, wie Sie wollen. Eine Grundgebühr
oder Mindestumsatz wird nicht berechnet.
Senden Sie bei Interesse eine Mail an smsgateway@messpc.de, Sie erhalten dann
alle weiteren Informationen.
Das SMS-Gateway können Sie übrigens auch aus anderen Anwendungen nutzen. Scripte und
Schnittstellenbeschreibungen für PHP, Java, Perl, eine Unit für Pascal(Delphi) oder die Daten
für die Anlieferung als E-mail und Zustellung als SMS stehen zur Verfügung.
5.6 Versand der Nachricht als SNMP Trap
Vor dem Versand der Nachricht als SMS sind unter 'Einstellungen','Allgemein','SNMP Trap' folgende
Einstellungen vorzunehmen:
Trap Destination 1: IP-Adresse des SNMP Trap Receivers
Community String: dazugehörige Community
Trap Destination 2: optional IP-Adresse eines weiteren SNMP Trap Receivers
Community String: dazugehörige Community
Trap From: IP-Adresse des Trap Senders, im allgemeinen die eigene IP-Adresse
Mit Druck auf den 'Send Test' Button lassen sich verschiedene Traps generieren und testweise versenden,
um beispielsweise die Verarbeitung im Management zu testen.
Für die Anzeige der SNMP Traps lässt sich ebenfalls der kostenlose KiWi Syslog Deamon verwenden.
http://www.kiwisyslog.com/products.htm
Allerdings muss das Prokollieren von Traps unter 'File' 'Properties' 'Input' zunächst aktiviert werden.